im Rahmen der Sensibilisierungskampagne zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

im sehr warmherzig dekorierten Foyer des Jünglingshauses in Eupen am 1. Dezember 2021

„So wie du mich kennst“ heißt der aktuelle Roman der jungen Münchner Autorin Anika Landsteiner, der sich um zwei Schwestern dreht, die sich nahestehen und dabei das Thema Häusliche Gewalt aus unterschiedlichen Perspektiven aufgreift.

Viele Recherchen und viele Gespräche mit einer Paartherapeutin haben der Autorin viel mit auf den Weg gegeben, um diesen Roman authentisch und einfühlsam zu schreiben. Neben der Romanvorstellung selbst, gab die Autorin Einblicke in ihre persönlichen Beweggründe, Recherchereise und in Hintergrundwissen zur Entsstehung der Geschichte.

Das Publikum war ein sehr junges und interessiertes Publikum, zirka 20 Frauen, 3 Männer.

 

Schlüsselsätze aus dem anschließenden Gespräch mit der Autorin:

„Mich erschreckt immer wieder, wie wenig man den Opfern glaubt.“

„Ein Merkmal einer toxischen Beziehung ist, wenn Gespräche nur noch erschöpfen und ein leeres,, ausgelaugtes Gefühl zurücklassen.“

„Helfen heißt erst einmal da sein, zuhören ohne zu werten und ohne Ratschläge zu geben. Da sein.“

„Scham und die Angst vom eigenen Umfeld verurteilt zu werden, gehören zu den größten Hemmschwellen, warum Menschen sich selbst im privaten Raum nicht öffnen können und wollen.“

„Ich habe in den letzten Lesungen im Herbst ganz tolle Abende verbracht, wo ich einfach auch viel mit dem Publikum, mit Männern und Frauen, darüber gesprochen habe. Niemand möchte mit dem Finger auf eine Person zeigen. Es geht nicht um Einzelpersonen, es geht um Strukturen und es ist einfach total schön, wenn alle zusammenkommen und Erfahrungen austauschen“, so die Autorin.

Anika Landsteiner im BRF und Grenz-Echo Interview:

https://brf.be/kultur/buch/1551374/

GE Interview Anika Landsteiner

 

Auch an die Vertreter der VoG Prisma gab es zahlreiche Fragen und sehr differenzierte Antworten:

„Jeder Mensch empfindet Gewalt anders und hat eine eigene Grenze von Zulassen, Aushalten und Sich-zur-Wehr-setzen.“

„In Ostbelgien melden sich die Menschen meistens sehr spät, bevor sie sich Hilfe bei Prisma suchen, oft erst, wenn es um Recht und Eigentum bei der Trennung geht.“

„Außenstehende können selten etwas tun außer eine Hand reichen und warten, bis ihre Hilfe gefragt wird und sich selbst Hilfe holen, wenn es zur Belastung wird.“

Hanan El-Khouri, Geschäftsführerin der Frauenliga, und Claudia Velz, Bildungsreferentin vom Landfrauenverband blickten auf einen erfolgreichen Abend zurück.