AGRA-Studienfahrt nach Gent

Die 3tägige AGRA-Studienfahrt nach Gent konnte mit einer Vielfalt an unterschiedlichen Themen aufwarten. Die Azaleenzucht in Raffelare löste eine erste Kauflust bei den 28 Frauen aus, die Führung in Deutsch ist bei den Mitreisenden sehr angekommen, da wollte jede gerne ein blühendes Souvenir mit nach Hause nehmen. Am zweiten Tag wurden in der Chocolade Ambassade die Geheimnisse von belgischer Qualitätsschokolade gelüftet: Die gesetzlichen Verpflichtungen, die Kakaobohnen extrem lange zu mahlen wie auch mindestens 95 % Kakaobutter statt minderwertiger Fette zu nutzen, tragen dazu bei. Wenn dann noch die „Bean-to-bar“ Methode dafür sorgt, dass Aromen bei der Verarbeitung möglichst nicht verloren gehen, dann lässt sich Schokoladenverarbeitung durchaus mit Weinherstellung vergleichen. Unter sonnigem Himmel ging es im Nachmittag mit dem offenen Boot auf die Schelde, wo den Frauen die Eckpunkte der Geschichte Gents auf humorvolle und bildhafte Weise veranschaulicht wurden. Die Fenstersteuer zur Franzosenzeit, die Heilige Rita, Schutzpatronin der hoffnungslosen Fälle, das Bier der Stadt, die Revolution der Studenten, ein „Manneken Pies mit Prostata-Problemen“ (weil es nicht pinkeln kann), ein Wetter-Schiff statt einem Wetterhahn auf dem Dach zur Bestimmung des Windes, Trauerweiden für Verliebte und Lampen, die bei der Geburt eines Kindes aufleuchten, all das lieferte viel Stoff für Anekdoten rund um die pulsierende und moderne Stadt Gent. Und natürlich waren – trotz allem Humor – die historischen Fakten korrekt.

In der anschließenden Freizeit besuchten acht Frauen die Sint-Baafskathedraal und den berühmten restaurierten Genter Altar mit dem mystischen Lamm gemalt von den van Eyck Brüdern. Wirklich bereichernd war die kurze Führung, die der kleinen Gruppe ohne 3D-Brille von einem Ehrenamtlichen geschenkt wurde, die beiden Damen mit Brille hatten noch einmal ein anderes Hintergrundwissen erfahren. Fazit: Ohne Führung macht der Besuch wenig Sinn.

Nach einem zweiten geselligen und lustigen Abend besuchten die Frauen am dritten Tag noch eine Hightech-Erdbeer-Zucht, ein Kontrast zu den Treibhaus-Erdbeeren in Rivage, welche die Frauen im vergangenen Jahr im Studientag besucht haben, ein spannender Vergleich.

Auf dem Heimweg gab es noch einen Zwischenstopp im 27 Hektar großen Naturreservat „De Brielmeersen“ in Deinze. Nur einen Bruchteil davon konnten die Frauen unter Führung erkunden. Sie bedauerten, dass die Führung (wie bei den Erdbeeren schon) nur in Flämisch möglich war, denn das Interesse für Tier- und Pflanzenwelt war groß. Elly versuchte ihr Bestes, alles zu übersetzen, aber der Führer wollte so viel wie möglich zeigen und ließ ihr kaum Zeit.

Mit Azaleen, Erdbeeren und Schokolade im Gepäck wurde die Heimfahrt angetreten. Im Waldrestaurant in Eupen wurde die Studienfahrt fröhlich im lebendigem Austausch abgerundet.