
70 Jahre LFV – Wo zwei oder drei
Der erste Sonntag im September stand für uns Landfrauen ganz im Zeichen einer einfachen Dankesfeier denn der LFV feiert im Jahr 2022 sein 70jähriges Bestehen.
Vorbereitet und durchgeführt wurde dieser Nachmittag von der AG Pastoral (Manuela Theodor, Erika Heck, Maria Hoen, Tania Langer, Ursula Schumacher, Viviane Moncousin sowie Claudia Velz). Getreu unserem Jahresmotto „Einfach leben“ sollte möglichst einfach gefeiert werden und das ist auch richtig gut gelungen.
60 Frauen fanden sich im strahlenden Sonnenschein im Zentrum von Bütgenbach ein. Claudia begrüßte die Anwesenden mit einer anrührenden Anekdote. Sie erzählte, dass sie während des Lockdowns in der Mitgliederliste von Rodt noch eine Mitgründerin entdeckt hat. Spontan entschied sie, bei ihrer nächsten Fahrt durch Rodt einfach bei der Landfrau zu klingeln und die beiden unterhielten sich mit gebührendem Abstand über die Welt der Frauen damals und heute. Claudias Augen leuchteten bei dieser Schilderung und ich kann mir vorstellen, dass auch ihre Gesprächspartnerin freudig überrascht über dieses Gespräch war. Sie ist mittlerweile verstorben.
Drei Ateliers standen zur Auswahl. Ein Teil der Anwesenden durfte unter der fachkundigen Anleitung von Alexandra Reinartz neue Lieder wie den „Sonnengesang“ singen lernen. Zum Glück waren ein paar erprobte Chorsängerinnen dabei, deren schöne Stimmen uns Normaltalentierte trugen und inspirierten. Wieder einmal habe ich an den schönen Spruch gedacht: Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder!
Eine weitere Gruppe erlebte eine Führung durch Bütgenbach und lernte dabei viel Neues. Oft genug ist es so, dass wir uns in vielen Gegenden auskennen aber die Heimat kennt man weniger. Bütgenbach hat viel Schönes zu bieten, das durften die Spazierenden dabei durch Ramona Josten erfahren. Bütgenbacher Landfrauen ergänzten das historisch Wissenswerte um persönliche Geschichten.
Das dritte Atelier bereitete die Wortgottesfeier zum Evangelium „Sorgt euch nicht, seht die Vögel, sie säen nicht… und lernt von den Lilien des Feldes“. Die Teilnehmerinnen tauschten intensiv aus und merkten dabei, dass neben der Freude und der Dankbarkeit auch viele Sorgen bei ihnen leben. Da sind die Sorgen aller Mütter und Großmütter um die Kinder und die Enkel. Da sind die vielen Krisen dieser Zeit, der Krieg in Europa, der Klimawandel, die Energieknappheit aber auch viele Zukunftssorgen in Bezug auf die Zukunft des Landfrauenverbandes. Jesu Worte spenden Kraft und Zuversicht.
Um 17 Uhr fanden sich alle drei Gruppen sowie langjährige Freunde und Weggefährten des LFV in der Kirche von Bütgenbach zusammen. Wir durften einige Priester bei der Wortgottesfeier begrüßen, unter anderem Batty Hack, Hermann Pint, Albert Brodel und Lothar Klinges. Unsere langjährige Bezirksleiterin Maria Klöcker war den ganzen Nachmittag bei uns; viele Frauen nutzten die Gelegenheit, mit ihr über alte Erinnerungen auszutauschen. Manuela Theodor führte uns in gekonnter Art und Weise durch die Feier, die von der AG Pastoral aber auch von der kleinen Arbeitsgruppe gestaltet wurde. Wunderschöne weiße Lilien und ein Hortensienblumengesteck schmückten den Altar, Ursula Schumacher und Viviane Moncousin machten sie dem Fest zum Geschenk. Alexandra begleitete die Feier mit ihrem Keyboard und ihrer wunderschönen Stimme, nach Kräften unterstützt durch die „Singgruppe“.
Ich habe mich in der Kirche umgeschaut; ungefähr 100 Personen nahmen teil. Dann habe ich gedacht: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Viele Anwesende brachten ihre Dankbarkeit auf dafür vorgesehene Papierblumen zum Ausdruck. Dankbar waren die Teilnehmerinnen vor allem für die Gemeinschaft, die vielen unterschiedlichen Begegnungen, für ermutigende Sätze wie „Du kannst das!“, für Lob und Anerkennung, für Austausch zwischen den Genrationen und vieles mehr.
Und so geht es mir auch. Ich bin dankbar, dass es den LFV gibt. Ich bin dankbar für jede Frau, die sich bei uns entfalten kann. Ich bin dankbar für jede Stunde, die von den Kerngruppenmitgliedern an ihre Mitglieder verschenkt wird. Ich bin dankbar für die vielen Referentinnen und Referenten, die in die kleinen Dörfer fahren und dort die Idee des lebenslangen Lernens vor Ort in die Tat umsetzen. Ich bin dankbar, ein Teil davon sein zu dürfen.
Am Ende dieses einfachen und wunderschönen Nachmittags dankte unsere Vorsitzende, Gaby Wirtz, allen, die zum Gelingen beigetragen haben. Ein herzlicher Applaus brachte zum Ausdruck, dass die Anwesenden die Worte von Gaby unterstreichen und bekräftigen wollten. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Claudia noch für die spontan gebackenen Apfelkuchen zu danken, das war eine super Idee und richtig lecker.
Gisela Cloot, Geschäftsführerin LFV